Wissenschaftsstandort Sachsen braucht ausländische Fachkräfte

LFB Sachsen im Gespräch mit dem Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow

Dresden: „Der Fachkräftebedarf in der sächsischen Wissenschaft kann nur durch eine gezielte Zuwanderung gedeckt werden, um Sachsen zu einem bedeutenden Forschungsstandort, Stichwort Kampagne SPIN 2030, weiterzuentwickeln. Schon heute kommt jeder 3. Mikrochip in Europa aus Sachsen.“, dies betonte der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow bei einem Gespräch mit Vertretern der Freien Berufe Mitte Oktober in Dresden.

Der Fachkräftebedarf entstehe auch dadurch, dass viele deutsche Abiturienten für ein Studium nicht die Naturwissenschaften wählen. Daher müsse in bestimmten Ländern mit einem Überschuss an Fachkräften für den Freistaat geworben werden. Dazu gehören zum Beispiel China und Indien. Sachsen hat nach Berlin bereits den zweithöchsten Anteil an ausländischen Studierenden. Um das Studienangebot noch zu verbessern, müssten mehr englischsprachige Studiengänge angeboten werden.

Kritisch angesprochen auf die für die Wirtschaft wichtigen Studiengänge, wie Jura oder Wirtschaft, entgegnete Gemkow, dass er diese Studiengänge ebenfalls für wichtig erachte, diese aber nicht an allen Hochschulstandorten im Freistaat angeboten werden müssten. Vielmehr sollte es zwischen den Hochschulen Koordinierungs- und Transferkonzepte geben, um die Kompetenzen, wie zum Beispiel Jura aus Leipzig, Wirtschaft aus Freiberg und Informatik aus Dresden, zu verknüpfen. Damit erteilte er indirekt einer Wiederaufnahme eines Studiengangs Rechtswissenschaften an der TU Dresden eine Absage.

Beim ärztlichen Nachwuchs sieht der Wissenschaftsminister den Freistaat bereits auf einem guten Weg. Durch die sächsische Landarztquote und die Studiengänge in Chemnitz und im ungarischen Pécs seien schon wirksame Maßnahmen für die Versorgung des ländlichen Raums ergriffen worden. Weitere Kapazitäten sieht er in einem Medizinstudium in Prag. Dort gäbe es noch Kapazitäten. Mit Blick auf den bevorstehenden Zahnärztemangel würde er die vorgenannten Maßnahmen auf diese Mediziner erweitern. Dazu gäbe es auch schon Gespräche mit anderen Ressorts und der Landeszahnärztekammer.

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